Chris Gundermann der Überflieger |
Der German Cross Country (GCC)-Lauf am Sonntag den 08.06.25 in Schwabhausen (Thüringen) war weit mehr als nur ein gewöhnliches Rennen – es war eine wahre Prüfung der Ausdauer, des Könnens und des Teamgeists. Der MSC Schwabhausen, ein traditionsreicher Verein aus dem Herzen Thüringens, hat sich beim Streckenbau wieder einmal selbst übertroffen. Die Strecke wurde aufwändig erweitert, um den Fahrern eine noch herausforderndere Herausforderung zu bieten. Doch der Wettergott hatte andere Pläne: Ein kräftiger Regen in der Nacht verwandelte die Strecke in ein riesiges Matsch- und Wassermeer. Überflutete Abschnitte, rutschige Untergründe und tiefes Schlammfeld stellten sowohl die Fahrer als auch die Organisatoren vor große Herausforderungen. Teile der Strecke standen buchstäblich unter Wasser, und die Erweiterung Richtung See war komplett überflutet. Die Bedingungen waren extrem, sodass das Rennen zunächst kurzfristig pausiert werden musste.
Manuel Schad durch Dreck und Schlamm |
Aber der MSC Schwabhausen und seine Helfer gaben nicht auf. Mit kreativen Lösungen und einer Menge Einsatz wurde die Strecke an verschiedenen Stellen umgebaut, trockengelegt und alternative Umfahrungen geschaffen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, aber irgendwann war es dann endlich so weit – die Quads starteten, und wir machten uns bereit, die Strecke zu erobern.
Direkt am Start der Zweizylinderklasse |
Der Start – ein Moment voller Spannung
Wie immer war der Start voller Nervenkitzel. Chris Gundermann, der amtierende Champion der Big Twins-Serie, zeigte seine gewohnte Stärke und setzte sofort das Tempo, übernahm in den ersten Sekunden die Führung. Der Mann ist einfach eine Maschine! Direkt hinter ihm kämpfte Jörg Flender mit seiner Yamaha, der mit hohem Tempo durch die Strecke zog. Doch auch für mich begann das Rennen sofort mit einer ordentlichen Portion Schlammschlacht. Bereits nach wenigen Metern war mein Quad bis zu den Achsen im Matsch und ich musste erst einmal die Sicht freiputzen. Der rutschige Untergrund stellte sich als größere Herausforderung heraus als erwartet, und schon die ersten Steilauffahrten verlangten mir alles ab. Besonders bei der ersten Steigung lagen bereits einige Fahrer auf der Strecke, was die Orientierung erschwerte.
Jörg Flender auf der Yamaha T7 |
Der lange Kampf und die vielen Ablenkungen
Es war ein unaufhörlicher Kampf – über 60 Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Immer wieder gab es Momente, in denen ich das Gefühl hatte, es läuft endlich, doch die ständigen Hindernisse – liegende Fahrer, Blockaden und das Chaos auf der Strecke – lenkten mich immer wieder ab. Besonders bei der Überquerung der Straße war ich extrem vorsichtig. Ich stoppte dort mehrmals, um sicherzustellen, dass ich niemanden gefährde und nicht unnötig Zeit verliere. Klar, das hat mich Zeit gekostet, aber Sicherheit war mir immer wichtiger.
Der Zieleinlauf beim GCC Schwabhausen |
Mein Ziel war es, so lange wie möglich an Jörg Flender dran zu bleiben und mich durch das Matschfeld zu kämpfen. Bis zur letzten Runde, als plötzlich das Pech zuschlug: Jörg stürzte und verletzte sich dabei. Ich hielt sofort an, fragte, ob er medizinische Hilfe benötigte, aber er winkte ab und bat mich, weiterzufahren. Also setzte ich meine Fahrt fort, mit dem Ziel, das Rennen sicher und erfolgreich zu beenden.
Wie die kleinen Kinder spielen wir im Schlamm !!! |
Platz 2 – Ein überraschendes Ergebnis
Am Ende des Rennens konnte ich tatsächlich den zweiten Platz in der Big Twins-Serie einfahren – ein Ergebnis, das ich zu Beginn nicht für möglich gehalten hätte. Besonders freut mich, dass ich nun den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Serie belege. Natürlich hoffe ich, dass Jörg keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten hat, und wünsche ihm eine schnelle Genesung, sodass wir uns beim nächsten Rennen, zum Beispiel in Goldbach, wieder messen können.
Chris Gundermann, der das gesamte Rennen dominierte, hat uns wieder einmal eine ganze Runde abgenommen. Dieser Typ ist einfach nicht zu fassen! Aber das hat er sich absolut verdient, und jeder weiß, dass er ganz oben auf dem Podium gehört.
Bernd Ruttmann auf Honda bei der GCC |
Ein großes Dankeschön an den MSC Schwabhausen
Abschließend möchte ich dem MSC Schwabhausen und allen Helfern ein riesiges Dankeschön aussprechen. Trotz der extrem schwierigen Wetterbedingungen haben sie das Rennen möglich gemacht und uns ein unvergessliches Wochenende beschert. Ihr Engagement, ihre Kreativität und ihr unermüdlicher Einsatz sind der Grundstein des Erfolgs dieser Veranstaltung. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.
Manuel Schad auf SWT-SPORTS BMW GS |
Zur Bedeutung des MSC Schwabhausen und der GCC
Der MSC Schwabhausen ist ein Verein mit langer Tradition im Thüringer Motorsport und zählt zu den wichtigsten Ausrichtern von Cross Country-Rennen in der Region. Der Verein steht nicht nur für spannende Rennen, sondern auch für eine starke Gemeinschaft von Fahrern, Helfern und Fans. Die German Cross Country (GCC)-Meisterschaft ist eine der bekanntesten deutschen Rennserien im Bereich des Offroad-Motorsports. Die Rennen sind für ihre anspruchsvollen, schwierigen Strecken bekannt, bei denen die Fahrer nicht nur gegen ihre Gegner, sondern auch gegen die extremen Herausforderungen der Natur kämpfen. Hier geht es um Ausdauer, Technik und den unbändigen Willen, sich immer wieder neu zu beweisen.
Der Boxer im Einsatz beim GCC Race |
Bis zum nächsten Rennen!
Ich freue mich schon auf die kommenden Herausforderungen und den weiteren Kampf um die vorderen Plätze. Jeder Lauf ist eine neue Chance, sich zu verbessern und zu wachsen – sowohl als Fahrer als auch als Mensch.
Das Podium der BIG TWINS beim GCC Schwabhausen |