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Honza in Action mit der BMW Motorrad R 1100 R |
Am letzten Wochenende nahmen wir an der ICEMAN Rallye bei Melnik in der Tschechischen Republik teil. Der Name ICEMAN ist aussagekräftig und bei dieser Rally war auch mit Eis, Schnee und Schlamm zu rechnen.
Zwar hatten wir deutliche Plusgrade, doch auf den Feldern, Wiesen und auch den Feldwegen war Eis und Schnee vorhanden.
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Auch richtige Dickschiffe waren dabei !!! |
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Hausaufgaben für Rallyepiloten |
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Und gemüdlichem Beisammensein! |
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Getroffen wurde sich am Freitag, auf einem Campingplatz. Das Briefing am späten Abend beinhaltete die Ziehung des Startplatzes und das Besprechen des
Roadbooks. Dieses war natürlich in der tschechischen Sprache und musste uns mit Hilfe des Veranstalters und unserem Bekannten
Alexander in Deutsche übersetzt werden.
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Vorbereitung für die Rallye am Samstag morgen |
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Auf dem Zeltplatz vor der Abfahrt |
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Jeder hatte noch schnell was zu tun! |
Samstag Morgens um 8:00 Uhr begannen wir erst mal mit einem landesüblichen Frühstück, dann durften wir mittels
Roadbook zum Start navigieren. Dieser war ca.8 km entfernt unter einer Brücke am Waldrand. Der Start der
Rallye war im Minutentakt und nach nur 200 Metern war klar, was uns heute erwartet. Wasser, Wasser und nochmal Wasser. Die Route führte entlang einer Bahnlinie, ca. 600 Meter in die eine und 600 Meter auf der anderen Gleisseite zurück.
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Start unter der Brücke vor der Stadt |
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Großer Anteil an Dickschiffen - das KTM SE 950 Duo |
Schon auf den ersten Metern zeigte mir mein
Boxer, was er von der Aktion hält. Meine weiße Expetitions - BMW hatte massive Probleme mit den tiefen Wasserlöchern, diese zogen sich teilweise meterlang in den Spuren. Ein Spurwechsel war aufgrund der vereisten Flächen zwischen den Fahrspuren oft zu gefährlich. Also hieß es einfach Gasdrehgriff drehen und durch.
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TIMO HEINEN auf der Witec BMW |
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Manuel Schad auf der SWT-SPORTS BMW |
Als dann mal eine kleine Freifläche war, nahm ich das Multifunktionstool und kappte die Zündleitung im Stecker etwas. Danach wurde dieser wieder abgedichtet. Doch diese provisorische Reparatur hielt nicht lange an. An den nächsten langen Furten war es wieder vorbei und der Vortrieb wurde nur noch von einem der beiden Zylinder meines
BMW Motorrad Boxers gewährleistet. Es nutzte nichts, ich musste etwas mehr Zeit opfern, um das Problem zu beheben. Eine Tankstelle wurde ausfindig gemacht und mit Kriechöl – Multifunktionsöl – WD-irgendwas der Zündungsausfall etwas eingedämmt.
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HONZA - Platz 1 - gibt Vollgas |
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Doch die tiefen Wasserrinnen und langen Furten machten mir immer mehr Angst. Ich wollte das Rennen unbedingt zu Ende bringen. Abenteuerlich war der Streckenverlauf alle mal. Die Rallyestrecke führte uns durch tiefe Wälder, die meist mit sehr viel Schnee bedeckt waren. Der Schnee war oft schon angetaut und dann wieder gefroren, was die Schneehaufen sehr fest und undurchdringlich machte. Die Spuren auf den Feldwegen waren durch Fahrzeuge komprimiert und hatten unter dem Schnee reine Eisflächen. Hier war es oft ratsam, auf die Acker- und Wiesenflächen auszuweichen. (Hiermit entschuldige ich mich bei den Landwirten). Ein paar schöne und knackige Auffahrten hatten unsere tschechischen Freunde auch eingebaut, doch so wie die Auffahrten gestalteten sich auch die wenigen, dafür aber sehr steilen Abfahrten.
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Viele Freiflächen waren vorhanden! |
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Auch Gewinner rutschen mal aus !!! |
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Immer wieder glatte und winterliche Verhältnisse |
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Kleines Treffen auf der Steppe ! |
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Top Speed war kaum zu machen, wenn mein
SIXO richtig anzeigt, dann waren es lediglich 96 km/h, doch das kann bei Eis, Schnee oder Matsch schon ganz schön weh tun. Eine Stelle an einem Stausee fand ich ganz interessant. Hier wurde das Roadbook mit „LANGE GERADE mit sehr scharfer KURVE am Ende“ gekennzeichnet. Ich glaube es waren 1200 Meter. Doch die Gerade wurde von Rohrleitungen für ein Abbauwerk unterbrochen. Diese Stahlrohre hatten einen Durchmesser von ca. einem Meter und waren mit Erde überdeckt. Doch die Erde war durch das Tauwasser sehr weich geworden. Als ich diese Überführung fuhr merkte ich wie mein Vorderrad sich in den tiefen Boden bohren wollte. Das ging nochmal gut, dachte ich mir. Ein Land auf diese Weise zu entdecken ist einfach traumhaft, es ist nicht so, dass wir von den Orten fern blieben, dies war auch nicht möglich, da für die kleinen und sportlichen Enduros Tankzonen an Tankstellen vorhanden sein mussten. Aber wir fuhren natürlich nicht durch die großen Städte. Wir kamen durch kleine schnuckelige Dörfer mit sehr vielen antiken Häusern, wir sahen Neubaugebiete, die sich von unseren
gar nicht unterscheiden, wir kamen an alten Ruinen vorbei, wir durften durch riesige Plantagen rasen. Es ist unwahrscheinlich, was man alles auf einer
Rallye sehen und erleben kann.
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KTM SuperEnduro in Action !!! |
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Die beiden 950 SE schlagen sich gut !!! |
Doch leider kam ich nur bis km 121, dann ging die Kuh nach einer Auffahrt aus und wollte nicht mehr.
Nach ganz langem Kicken erwachte der Boxer nochmal und ich entschloss mich schnell, das Rennen abzubrechen und den kürzesten Weg zurück ins Fahrerlager zu wählen. Auf dem Weg dorthin wollte die
BMW Motorrad R 100 GS PD im SWT-SPORTS trimm, wieder nicht mehr. Hier kam mir ein räftiger
Einheimischer zu Hilfe und wollte meine
BMW alleine anschieben. Ich versuchte ihm mit Händen und Füßen zu erklären, dass der Anlasser defekt ist und sie deshalb mit dem Kickstarter gestartet werden muss. Den Mann mit seinem Tarnanzug konnte ich so dazu bewegen, dass er meinen Boxer einfach gerade hielt. Schnell entleerte ich die Vergaserkammern, die mit sehr viel Schmutzwasser gefüllt waren. Dann stabilisierte er mein Bike beim Kickstarten, was die Sache nicht leichter machte! Kurz darauf zeigte mein weißes Adventurebike wieder ein paar Lebenszeichen und 2500 Meter vor dem Padock war dann Schluss. Ich hatte die Ehre, mein
Motorrad in das Fahrerlager zu schieben.
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Top Service an der Waschstraße |
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Was für ein geiles Wochenende. Es ist so toll, wenn man sich durch so ein Rennen quälen darf und zu sich selbst sagen kann: „Ich hab alles versucht!“ Der Auftrag ist klar! Die
Zündung muss nachgearbeitet werden. Ich denke über den Verzicht der Doppelzündung nach. Auch der Anlasser wird getauscht, alles Andere wird sich beim Check in unserer Werkstatt zeigen. Am Samstag Abend beim gemütlichen Beisammensein wurden Timo Heinen mit der
Witec – BMW zum
zweiten Platz geehrt. Honza Žlábek, der schnelle Tscheche, hat auf seiner R 1100 R mit Fahrwerksumbau den ersten Platz für sich entschieden. Ich freue mich jetzt schon drauf, wenn meine Freunde aus dem Osten mich wieder zur Rallye laden. 😏
Weitere Bilder .......