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Manuel Schad im Husqvarna Fabrikmuseum Schweden |
Auf der Heimfahrt von der EnduroBoxer Tour führte meine Route quer durch
Schweden von Stockholm nach Trelleborg. Was ich als Endurofahrer von
Schweden kenne ist Öhlins, der Suspensionhersteller, und HUSQVARNA, die
ehemals schwedische Motorradschmiede. Schon bei der Anreise nach
Finnland las ich das Schild „Husqvarna Fabrikmuseum“ in Huskvarna. Da
wir durch Stockholm am Sonntag Morgen sehr wenig Zeit benötigten, konnten
wir uns einen Stopp auf der Fahrt genehmigen. So wurde kurzerhand das
Museum in den Tagesplan eingeplant. In Huskvarna angekommen war das
Husqvarna Werksmuseum sehr gut beschildert und deshalb haben wir es gleich
gefunden.
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300 Jahre Husqvarna von 1689 - 1989 |
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Der Eintritt war nicht teuer, also gleich rein mit uns. Für mich war das
völlig überraschend, was ich da alles zu sehen bekam. Dass Husky
Motorsägen und Motorräder herstellte war mir nicht neu, doch als
Waffenhersteller war mir diese Firma nicht bekannt. Doch in der
Eingangshalle war noch mehr an Vielfalt zu sehen. Die Schweden stellten
in der Vergangenheit so ziemlich alles für die Bevölkerung her. Es ging
von Fleischwölfen über Waschmaschinen, Trockner, Nähmaschinen und
Kochöfen über Waffen bis zu den Fahrrädern, Motorsägen und den uns
bekannten Sportenduros. In den heiligen Hallen dieses Museums konnten
wir einige Prototypen und Siegermaschinen der vergangenen Jahrzehnte
sehen.
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Siegermaschine von Sven-Erik Jönssons - Six Days Polen 1987 |
Es waren aber nicht nur Enduros dort zu sehen. Husqvarna stellte
auch Quad´s, Seitenwagenmaschinen, Straßenmaschinen und
Flattrackmotorräder her. An den Enduro´s hatte ich mich fest gebissen.
Im Hintergrund lief non Stop ein Video mit Steve McQueen und dort waren
Ausschnitte aus seinem Klassiker „On any Sunday“ zu sehen.
Mein Begleiter Kari Kirssi, der Vater der Rennsportlegende SIMO KIRSSI,
war in seiner Glanzzeit selbst auf Husky am Start und kannte viele der
ausgestellten Stücke.
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Kari Kirssi im Husqvarna Fabrikmuseum Schweden |
Er erklärte mir welche Evolutionen zwischen den
Baujahren lagen. Auch die legendären Siegermaschienen der letzten
Jahrzehnte bekamen jeweils eine Geschichte. Ich bin beeindruckt. Durch
meine Tätigkeit als Tuner an den alten Boxermotorrädern von BMW muss ich
sehr oft an den Rahmen Modifikationen durchführen, doch was sich die
Schweden an ihren Enduro´s schon vor vielen Jahren einfallen ließen, ist
sehr beeindruckend. Die Rahmenkonzepte waren oft sehr fortschrittlich.
Auch der Einsatz von Alu und Magnesium war schon vor fast 50 Jahren bei
diesen Sportfahrzeugen ein Standard. Ich kann jedem, der sich hier in der
Gegend aufhält, einen Besuch in diesem tollem Museum empfehlen. Ich bin
begeistert welche Ideen die Schweden so alles in ihren Prototypen
verwirklichten. Das Husqvarna Fabrikmuseum ist also eine Reise wert.