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Anspruchsvolle Schlammpassage |
Der MSC Michelbacher Hütte hatte
sich am Wochenende wieder ins Zeug gelegt und eine großartige
Veranstaltung auf die Beine gestellt. Schon am Samstag Mittag im Jedermannslauf konnte
man sehen wie effektiv die Werbung war und wie begehrt der Event in
Aarbergen ist. Fast hätten die Boxen dem Fahreransturm nicht stand
gehalten. Zwischen den Hardenduros konnte man Exoten wie eine sehr schön erhaltene
Schek-BMW, eine modifizierte HP 2, eine getrimmte R 1200 GS, eine gestrippte
African-Twin und vieles mehr sehen. Leider musste ich feststellen, dass
diese Teilnehmer in der falschen Klasse gestartet sind. Sie hätten doch
lieber unsere "Battle of Twins" -Klasse stärken sollen.
Die
Bodenbeschaffenheit war, bis auf wenige kleine Ausnahmen, sehr gut für das Auftaktrennen geschaffen. Mir persönlich haben leider die von Aarbergen bekannten steilen und anspruchsvollen Auf- oder Abfahrten gefehlt. Eine kurze aber tückische Schlammpassage
machte den Piloten zu schaffen. Hier eingesunken und der Lauf war
Geschichte.

Nach dem Jedermannslauf waren wir an der Reihe. Die
Anspannung machte sich bei mir bemerkbar. Das Fahrerfeld meiner Klasse
bestand fast nur aus italienischen Sportmotorrädern. Die Strecke war in
den drei Stunden seit dem Start des zweiten Laufes sehr abgetrocknet und
mein Weichbodenreifen zeigte sich als eine Fehlentscheidung. Auch lag
mir der Streckenverlauf nicht ganz so. Sie war schnell abgesteckt mit vielen
engen Kehren, jedoch ohne die anspruchsvollen Auf- oder Abfahrten, die zu
meinen Stärken zählen. Jörg hatte sich schon in den ersten Runden den
Brustkorb an seiner HPN gequetscht, als er diese auf der Geraden aufs
Hinterrad zog und kurz darauf abstürzte. Eine der modernen Aprilia´s hatte
Probleme mit der Befestigung des Heckrahmens und eine weitere fiel wegen
eines Elektrikschadens aus. Dank dieser hohen Ausfallquote in meiner Klasse konnte ich mich
auf den dritten Podiumsplatz hangeln.
Am Sonntagmorgen bei den
Youngtimern war ich neu aufgestellt. Die BMW hatte Hartbodenreifen auf
den Felgen. Der Streckenverlauf war mir bekannt und vertraut. Die Gaszüge des Boxers waren neu
geölt und ein Check am Fahrzeug war durchgeführt. So vorbereitet kann
man bedenkenlos an den Start gehen. Nach den ersten beiden Runden wurde
mir sofort klar, dass die Reifenwahl diesmal die richtige war. Die Runden
vergingen wie im Flug, ich fuhr als hätte ich ein Messer zwischen den
Zähnen. Runde um Runde wurde ich schneller. Den Tankstopp nach
zwei Stunden wollte ich noch gar nicht wahr haben. Als ich dann drei
Runden vor dem Zieleinlauf den ersten Platz von meinem Betreuer
signalisiert bekam war die Freude groß.

Doch jetzt musste ich noch
konzentriert bleiben. Kein Fahrfehler sollte dieses Ergebnis trüben.
Nach fast drei Stunden Fahrzeit kam mir die Wartezeit auf die Bekanntgabe des Endstandes wie eine halbe Ewigkeit vor. Doch das Endergebnis war klasse: Platz eins für den Boxer in der Youngtimerklasse!
Somit hatten wir alle ein erfolgreiches Wochenende mit tollem Wetter und freuen uns schon auf das nächste mal in Aarbergen. Ein Dank an den MSC Michelbacher Hütte für diese Veranstaltung.