Ein Erkundungsflug mit PILOT FELIX BAUMGÄRTNER am Erzberg
Natürlich hatten auch wir uns besonders für den Berg aus Eisen vorbereitet. Wie schon im Vorbericht zu lesen war, wurden von uns Modifikationen am BMW Motorrad EnduroBoxer durchgeführt. Doch LIVE sieht alles immer ganz anders aus.
Mit dem BMW MOTORRAD BOXER am ERZBERG 2016
Am Mittwoch spät Abends sind wir in Richtung Österreich aufgebrochen. Wir hatten ca. 600 km Anreise. Um 4:00 Uhr Morgens schlugen wir unser Lager vor den Pforten des Erzbergareals auf. Kurz nach 7:00 Uhr gaben die Sicherheitsdienste die Stellung auf und ließen uns einfahren. Im Paddock des Erzberges war dann schnell ein geeignetes Plätzchen für unser Basislager gefunden. Direkt vor den Sanitäranlagen. Was sich im nachhinein als sehr interessant und bequem erwies.
Der Erzberg liegt in Mitten einer wunderschönen Natur
Als wir uns eingerichtet hatten, konnte ich gleich zur Abnahme. Dort wurden wir alle fotografiert und wir durften brav den Haftungsverzicht abgeben. Gleich darauf folgte die technische Abnahme. Diese Hürde war auch blitzschnell gemeistert. Ich muss sagen für die Masse an Startern waren die zwei Stunden bei der Anmeldung nicht zu lange.
In der Arena beim EnduroCross 2016
Rund um die Erzberg-Arena konnte man einige Firmen antreffen. Zum Beispiel hatte Haibike, die übrigens auch aus Schweinfurt kommen, einen riesigen Stand. Mit einem Haibike – Downhill – Bike konnten Simo und ich das erste Mal den Berg begutachten. Ja, richtig gehört, der dreifache ERZBERG-PROLOG – SIEGER war auch vor Ort. Wir trafen uns, um über die bevorstehende ENDUROBOXER Tour zu reden. Mit dem 8.000 Euro teuren Bike hatten wir sehr viel Spaß und konnten einiges am eisernen Giganten anschauen.
Der Donnerstag ging dann schneller um als gewollt und Abends war nur noch die Fahrerbesprechung, die für mich wichtig war.
Beim Vorstart des Prolog´s am Erzberg
Am nächsten Morgen war mir etwas flau im Magen, denn das war der Tag auf den wir seit Oktober hin arbeiten. Mit der Startnummer 1206 war ich jedoch erst am Nachmittag am Start. So nutzte ich die Zeit und drehte mal mit einer E-KTM ne Runde auf dem Pacour der Erzbergarena. Die Dinger haben echt Dampf! Um 12:00 Uhr begannen wir, uns auf den Prolog vorzubereiten. Die Wartezeit im Vorstart kam einem brutal lange vor. Aber meine BMW-Enduro fand viele Bewunderer. Wir wurden ganz ganz oft angesprochen, was für uns die Zeit etwas schneller vergehen ließ. Am Start musste ich mit anhören wie sich der klassische Boxer quälte. Es tat mir in den Ohren weh, ihn in solche Drehzahlen zu treiben. Nach den ersten beiden Kehren war dann auch schon die Sicht vorbei. Staub, Staub und nochmal Staub. Ich gab viel, doch nicht alles, denn das Ziel war, dass ich noch lebend zu meiner Frau und den Kindern komme. Während ich den Schatten hinterher fuhr, durfte ich nach dem Überholen des Vorausfahrenden immer mal wieder die Sonne erblicken. Die Strecke zog sich. Es waren sehr viele enge und für die Geschwindigkeit anspruchsvolle Passagen eingebaut. Die Kuh durfte nur noch digitales Fahren erleben. Es gab Vollgas oder es wurde massiv negativbeschleunigt.
Voll konzentriert im ProLog beim Erzbergrodeo
Im oberem Fünftel hatte ich es dann ganz versaut, ich hatte den Boxer mit dem Endantrieb zwischen zwei sehr große Muldenkipper Reifen gesetzt.
Dieser Fehler war nicht zu verzeihen. Nur mit sehr viel Kraft konnte ich das Rad aus der Falle befreien. Mir war klar, dass das kein Glanzergebnis war. Nach dem Lauf fuhr ich direkt in die Arena. Hier konnte ich mit dem klassischen Enduro – Boxer sehr viele Fans finden.
Die Rote wurde sehr oft fotografiert und wir erhielten ganz viel Lob.
Der PROLOG beim ERZBERG 2016 mit dem Boxer
Außergewöhnliche Strecke beim Prolog mit dem BMW Motorrad am Erzberg
Abends gab es wieder eine Fahrerbesprechung mit vielen geilen Aufnahmen direkt vom Fahrtag.
Samstagmorgens war mir klar, nach der durchregneten Nacht kann es gar nicht so viel stauben wie am Vortag. Schnell wurde die 2-Ventil GS fit gemacht und wir bewegten uns gezielt zum Vorstart. Doch diese Idee war wohl Programm und die Wartezeit multiplizierte sich. Doch werbewirksam war die Wartezeit schon. Es gab wieder sehr viel Interesse an dem Zweiventil – Boxer, vor allem von den italienischen Passanten. Die konnten oft nicht glauben, was sie da sehen konnten. Wir beide wurden oft abgelichtet. Vor dem Start hatte ich das Boxertriebwerk etwas warm laufen lassen. Somit wollte ich einen Defekt am Boxermotor verhindern.
Voll konzentriert griff ich den Berg an. Die Kurven lagen mir viel besser als am Vortag. Die Sicht war klasse. Wenn ich nicht ein Rennen fahren müsste, dann hätte ich wunderschöne Blicke in die herrliche Natur Österreichs genießen können. Auf dem Weg zum Gipfel durfte ich wieder an einigen leichten Einzylindern vorbei segeln. Es hat mir einfach total viel Spaß gemacht und ich wäre gern nochmal mit dem Boxer nach oben gefahren. Mit dem 9. Platz in der Zweizylinderklasse bin ich zwar nicht ganz zufrieden, doch es kommt ja wieder ein Erzbergrodeo und dann habe ich vielleicht die Chance, meine Fehler auszubügeln und kann mich noch gezielter vorberieten. Ein ganz großer DANK geht an meine Truppe, Elmar, Tony und Gabi und an mein Frau, die das alles immer so erträgt!
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