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Die Baja Deutschland 2016 ein Traum |
In diesem Jahr war es so weit, das TEAM SWT-SPORTS traute sich an die BAJA DEUTSCHLAND.
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BMW Pilot Manuel Schad |
Die ehemalige BAJA 300 oder
BAJA SAXONIA findet in der Nähe von Leipzig in einem aktiven Braunkohletagebau statt. Es handelt sich hier um eine ROADBOOK-Rallye, die für Einsteiger sehr gut geeignet ist. Deutschlandweit ist das die einzige Rallye in dieser Form, und das Gelände, das wie eine Mondlandschaft wirkt, ist absolut sehenswert.
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Einfahrt ins Fahrerlager mit unserm WoMo SWT-SPORTS |
Schon bei der Anfahrt hatten wir mit der Navigation zu kämpfen. Das Fahrerlager war einfach schwer zu finden und erforderte etwas Fingerspitzengefühl beim Kartenlesen. Im CAMP angekommen hatten wir für uns schon die ersten „Punkte“ verdient. Schnell mussten wir merken, dass wir mit unseren Motorrädern in diesem Breitensport zu den Billigsportlern zählen. Die
LKW´s und Geländwagen waren riesig und wirkten einfach brutal geil.
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Unser Camp für die Baja |
Alles von dem wir nachts so träumen stand hier in mehrfacher Ausführung im Fahrerlager. Einige Zeit nach unserem Eintreffen stießen Mirko und Willi von Kohlenwerk hinzu. Auch Gerd Kropf mit der
HPN HP2 ließ nicht mehr lange auf sich warten. Im Motorradcamp konnte man auf einige bekannte Gesichter der vergangenen EnduroBoxer Treffen stoßen.
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Anbau des GPS Tracker Systems |
Die Vorbereitung vor Ort begann, aufwändig mussten die Rallyefahrzeuge für ihren Einsatz vorbereitet werden. Ein GPS-Tracker, der permanent den Aufenthaltsort, die Fahrzeit und die Geschwindigkeit aufzeichnet, wurde angebracht. Immer wieder gab es Fahrzeuge, die die technische Abnahme erst beim zweiten Versuch passieren konnten.
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Die HPN HP2 BMW Motorrad von Gerd Kropf dem Sieger von 2015 |
Am nächsten Samstagmorgen um 4:30 war die Nacht vorbei. Die Schutzbekleidung wurde angelegt, schnell noch etwas Nahrhaftes unter der Nase in den Mund geschoben und das Flutlicht am Boxer eingeschaltet. Schon ging es in den Vorstart.
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Mit der BMW R 100 /7 auf der Baja Deutschland |
Ich war sehr aufgeregt und das große Aufgebot der Fahrer mit den vielen geilen Rallye-Motorrädern machte das Gefühl nicht besser.
Stockdunkel war die Nacht und unsere vielen Lichter konnten nur schwer die Strecke ausleuchten. Viel Merkmale der Strecke blieben durch die Dunkelheit verborgen. Nur schwer war der Streckenverlauf zu erkennen und schon nach wenigen Kilometern kamen uns schon die ersten Falschfahrer entgegen. Dank der guten Beleuchtung der Fahrzeuge gab es keine Kollisionen, doch mit jedem Entgegenkommenden zweifelt man seine Navigation an. Und als Navigator bin ich garantiert kein Aushängeschild. Immer wieder hängte ich mich an Vorausfahrende und versuchte mich strickt auf die Kontrolle der Strecke und nicht auf das selbständige Navigieren zu konzentrieren. Jeder Überholvorgang zwang mich, den Streckenverlauf der
BAJA im Auge zu behalten. Die Beschaffenheit der Strecke war in diesen Minuten völlig egal. Man fuhr mehr oder weniger auf Gefühl. Das Rennen zog sich fast über fünf Stunden, doch ab der dritten Runde ging es ganz ohne Roadbook. Die fast 45 Kilometer lange Rennstrecke konnte ich mir recht gut merken.
Von Teerstraßen, Pflasterstraßen, Kieswegen, Lehmstraßen, Sandpisten, Buckelpisten und Lehmgruben hatte der Streckenverlauf alles zu bieten.
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Elmar mit dem Retter aus dem KTM Lager !!! |
Gleich in der ersten Runde hatte ich die
SWT-SPORTS BMW in einem Wasserloch so versenkt, dass ich die Hilfe eines netten LC 8 KTM-Treibers in Anspruch nahm. Danach war mir dann ziemlich schnell klar wie das hier so funktioniert und ich fing an mich zu bessern und mich mehr auf das Gescheen zu konzentrieren. Meine Rundenzeiten wurden besser und ich erlaubte mir auch nur noch wenige Ausrutscher. In den Sandetappen versuchte ich mein Körpergewicht ganz nach hinten zu verlagern, um schneller durch den weichen Abraum zu pflügen, die Auffahren hatten waren im tiefen Geläuf mit vielen großen Steinen gespickt. Doch kam ich ohne nennenswerte Defekte ins Ziel.
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Beschleunigung in die Gerade |
Total überrascht hat mich die BAJA schon. Mir wurde bewusst wie viel Spaß und Anstrengung in der Kombination aus Fahren und Navigieren liegt. Durch eine Ansammlung einiger Strafzeiten erreichte ich an diesem Tag nur den
4. Platz in der Klasse der
Motorräder über 180 kg. Einige Punkte hatte ich mir durch das Vernachlässigen des Speedlimits in der 30 km/h Zone eingeheimst.
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KTM Rallye Motorrad LC8 im Camp |
Am
BMW GS Motorrad wurden einige kleine Reparaturen durchgeführt vor allem die Scheibenbremse des Hinterrades benötigte etwas Fürsorge.
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BMW Motorrad R 100 /7 im Einsatz |
Abends gegen 21:00 Uhr gab es wieder eine Fahrerbesprechung, in der die Veränderungen und Fehler im Streckenverlauf des Roadbook´s besprochen wurden. An diesem Abend waren es nur wenige Ausbesserungen, die wir durchführen mussten, doch der Streckenverlauf sollte am nächsten Tag völlig neu sein, teilweise auch gegen die Fahrtrichtung vom Samstag. Im Dunkel der Nacht wurde das neue Roadbook schnell in den Halter an meiner Rennkuh gespult. Erneut die Fahrerausstattung zurechtgelegt und der Wecker auf 04:30 h gestellt.
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Faszinierende Landschaft bei der Baja Deutschland |
Kurz war die Nacht und in völliger Dunkelheit ging es an den Start. Irgendwie war ich total geil auf diesen Renntag und konnte den Start nicht erwarten. Lange zogen sich die 30 Minuten im Vorstart hin. Durch die Strafzeit vom Vortag sah ich wenig Chancen auf eine Platzierung und ging deshalb sehr entspannt an den Start. Es konnte nur besser werden, dachte ich und konzentrierte mich voll auf die Navigation. Die siebte Startreihe war für mich geplant, wodurch der Gegenverkehr durch Falschfahrer nahezu unvermeidbar war. Los ging es, der Boxer schob mit voller Kraft aus dem Start und nach nur wenigen Metern war schon der erste Richtungswechsel. Immer wieder gab es auch Streckenanteile vom Vortag, was die Kontrolle des Roadbookverlaufes noch etwas erschwerte.
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Guido mein Lehrmeister für die Baja Deutschland - DANKE |
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Guido F. auf seiner KTM war plötzlich im Sichtbereich und ich klemmte mich an seine Heckleuchte. Er vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit beim Navigieren. Zusammen sind wir fast drei Runden mit- und gegeneinander gefahren. Jeder hatte den Anderen dazu animiert, das Beste aus sich und den Maschinen zu kitzeln. Leider musste ich in der dritten Runde anhalten und verlor somit den Anschluss an den schnellen KTM Piloten.
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Mit der BMW auf der Rallye Baja Deutschland |
Grund für den Stopp war die abgerissene Halterung meines
SIXO - Tripmaster. Der lose Wegzähler wurde prompt mit dem Taschenmesser gekappt und auf einen Stein gelegt. So hatte ich die Sicherheit, dass ich den
SIXO Tripmaster am Ende des Rennens wieder abholen kann. In der fünften und eigentlich letzten Runde hat sich der
Hinterreifen der BMW massiv aufgelöst, ein schnelles Fahren war nicht mehr wirklich möglich.
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2. GERD KROPF - 1.ROBERT LABINSKY - 3. MANUEL SCHAD |
Aber insgesamt war es an diesem Sonntagmorgen für mich möglich, so viel Zeit gut zu machen, dass ich neben dem Tagessieg noch den
3. Platz in meiner Klasse auf der BAJA DEUSCHLAND für das TEAM SWT-SPORTS erzielen konnte. Ich hatte so viel Spaß und danke all den netten und durchgeknallten Teilnehmern dieser Veranstaltung. Ihr seid wirklich Spitze!
Weitere Bilder von der Baja Deutschland
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