Es war ein toller Saisonstart für die
Klassikenduroszene in Pfungstadt.
Fast 80 Fahrer haben den Weg zum Enduroverein nach
Pfungstadt gefunden.
Dieser hat sich wieder viel Mühe gegeben und unter der
Leitung ihres Ersten Vorstandes Ludwig Reinhart ein großes Areal auf den
benachbarten Äckern für das Rennen ausgewiesen. Es konnten Fahrzeuge
verschiedenster Hersteller vergangener Zeiten gesichtet werden. Teilweise war
das Material in seinem ursprünglichen Zustand. Einige Fahrer schafften es auch
noch, sich völlig zeitgemäß zu kleiden. Der Motorsportclub Pfungstadt hat hier
eine tolle Veranstaltung aus dem Boden gestampft.
Klassik Enduro im Einsatz |
Das Terrain war top für die Klassiker. Der Anspruch
war nicht zu hoch gesteckt und der Boden konnte problemlos als „Werksboden“
bezeichnet werden. Es hatte gerade einmal so viel geregnet, dass der Boden
schön griffig und staubfrei war. Für eine Auftaktveranstaltung kann man sich
eigentlich nichts Besseres wünschen. Auch die Organisation war top gelöst. Die
Verköstigung durch den Verein war prima. Auf der Strecke durfte ich Fahrzeuge
im Einsatz sehen, die ich mit meinen 35 Jahren gar nicht kannte. So hatte mich
die Moto Morini 350 von Frank Eisinger fest in den Bann gezogen. Auch Allen
Watson mit seiner Husqvarna CC 250 aus dem Jahr 1964 war beeindruckend. Eine
Hercules 250er wie von Ralf Rothmann sieht man heute ebenfalls nicht mehr so
oft. Es waren auch Hersteller wie Sachs, Motor Gori, Kawasaki, Maico, Montesa,
Honda, Suzuki, SWM, KTM, Kreidler, Fantic - ja auch Laverda war dabei.
Auf losem Untergrund mit der Klassikenduro |
Toni Schattenfroh hatte seine LöwerSachs 174 im
Werks-Gelb aus dem Jahr 1974 am Start.
An der BMW-Motorrad- Front war es leider recht mau.
Frank Koser kämpfte sich mit seiner Scheck-BMW von 1972 eisern durch den
Parcours.
Man konnte die Klassik – Enduro ´s beobachten, die
trotz der kalten Nacht im Parc Ferme am Start zum größten Teil problemlos
angesprungen sind. Es gab eine gezeitete Sonderprüfung, eine
Beschleunigungsprüfung, einen Geländeslalom und eine Gleichmäßigkeitsfahrt als
Prüfungsaufgaben.
Ganz viel Laune haben mir die Hand voll Gespanne
gemacht. Leider war hier von BMW Motorrad nichts zu sehen. Bernd Bachert mit
seinem BMW EML Gespann und Leo Rackl auf dem WASP Gespann waren nicht am Start.
Doch Hennig Rausch mit seinem Sohn auf dem 750ccm EML Suzuki Gespann haben mit
ihrem Auftritt den Frust wieder vertrieben.
Familienbande im Einsatz auf dem EML Gespann |
Die Kiste hat sich einfach klasse
angehört. Auch Bernd Klein auf dem WASP Gespann mit dem legendären XS Motor hat
sich gut durch die Strecke gequält.
Für mich war es ein gelungener Sonntagsausflug. Ich
freue mich immer, wenn der Pfungstädter Verein etwas veranstaltet.
Ein Hingucker, dsa Wasp Gespann beim Einsatz |
1999 wurde dann die heute kleine Geländefahrt wieder
ins Leben gerufen. Diese hat eine Rundenlänge von ca. 15km. Im Starterfeld gibt
es eine Klassik-, Einsteiger- und Sportfahrerklasse.
Schek BMW von Frank Koser bei der Klassikfahrt in Pfungstadt |
Desweitern brachte der Verein etliche bekannte und
auch erfolgreiche Fahrer hervor. Wie z.B. Peter Neumann, der mit
Zündapp-Mannschafts-Weltmeister und Sixdays Sieger wurde, oder Helmut Knatz,
der sowohl im Gelände als auch auf der Rennstrecke viel Erfolge vorweisen kann.
Nachdem für die Pfungstädter 1990 durch die aufkeimende
Naturschutzbewegung sowohl ihr Trainingsgelände als auch die Genehmigung für
ihre Geländefahrten verloren war, war der Verein quasi zum Sterben verurteilt.
Auf 55 Mitglieder geschrumpft verdanken die
Pfungstädter ihren hartnäckigen noch lebenden Gründungsmitgliedern, dass es
diesen Verein noch gibt. Vor acht Jahren konnten sie dann die Eröffnung ihres
neuen Trainingsgeländes feiern. Das kleine aber feine Gelände mit einer
Streckenlänge von rund 1100m, einer Kinderstrecke und einem Trial-Areal bietet
jedem Endurofahrer reichlich Trainingsmöglichkeiten.
Hoffentlich schaffe ich es, in Zukunft die Termine der
Pfungstädter wahr zu nehmen.
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