Freitag, 27. Juni 2025

Ein packender Tag beim GCC-Lauf in Schwabhausen (Thüringen): Der Kampf gegen Schlamm, Wasser und den eigenen Ehrgeiz

 

Chris Gundermann der Überflieger

Der German Cross Country (GCC)-Lauf am Sonntag den 08.06.25 in Schwabhausen (Thüringen) war weit mehr als nur ein gewöhnliches Rennen – es war eine wahre Prüfung der Ausdauer, des Könnens und des Teamgeists. Der MSC Schwabhausen, ein traditionsreicher Verein aus dem Herzen Thüringens, hat sich beim Streckenbau wieder einmal selbst übertroffen. Die Strecke wurde aufwändig erweitert, um den Fahrern eine noch herausforderndere Herausforderung zu bieten. Doch der Wettergott hatte andere Pläne: Ein kräftiger Regen in der Nacht verwandelte die Strecke in ein riesiges Matsch- und Wassermeer. Überflutete Abschnitte, rutschige Untergründe und tiefes Schlammfeld stellten sowohl die Fahrer als auch die Organisatoren vor große Herausforderungen. Teile der Strecke standen buchstäblich unter Wasser, und die Erweiterung Richtung See war komplett überflutet. Die Bedingungen waren extrem, sodass das Rennen zunächst kurzfristig pausiert werden musste.

Manuel Schad durch Dreck und Schlamm

Aber der MSC Schwabhausen und seine Helfer gaben nicht auf. Mit kreativen Lösungen und einer Menge Einsatz wurde die Strecke an verschiedenen Stellen umgebaut, trockengelegt und alternative Umfahrungen geschaffen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, aber irgendwann war es dann endlich so weit – die Quads starteten, und wir machten uns bereit, die Strecke zu erobern.

Direkt am Start der Zweizylinderklasse

Der Start – ein Moment voller Spannung

Wie immer war der Start voller Nervenkitzel. Chris Gundermann, der amtierende Champion der Big Twins-Serie, zeigte seine gewohnte Stärke und setzte sofort das Tempo, übernahm in den ersten Sekunden die Führung. Der Mann ist einfach eine Maschine! Direkt hinter ihm kämpfte Jörg Flender mit seiner Yamaha, der mit hohem Tempo durch die Strecke zog. Doch auch für mich begann das Rennen sofort mit einer ordentlichen Portion Schlammschlacht. Bereits nach wenigen Metern war mein Quad bis zu den Achsen im Matsch und ich musste erst einmal die Sicht freiputzen. Der rutschige Untergrund stellte sich als größere Herausforderung heraus als erwartet, und schon die ersten Steilauffahrten verlangten mir alles ab. Besonders bei der ersten Steigung lagen bereits einige Fahrer auf der Strecke, was die Orientierung erschwerte.

Jörg Flender auf der Yamaha T7

Der lange Kampf und die vielen Ablenkungen

Es war ein unaufhörlicher Kampf – über 60 Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Immer wieder gab es Momente, in denen ich das Gefühl hatte, es läuft endlich, doch die ständigen Hindernisse – liegende Fahrer, Blockaden und das Chaos auf der Strecke – lenkten mich immer wieder ab. Besonders bei der Überquerung der Straße war ich extrem vorsichtig. Ich stoppte dort mehrmals, um sicherzustellen, dass ich niemanden gefährde und nicht unnötig Zeit verliere. Klar, das hat mich Zeit gekostet, aber Sicherheit war mir immer wichtiger.

Der Zieleinlauf beim GCC Schwabhausen

Mein Ziel war es, so lange wie möglich an Jörg Flender dran zu bleiben und mich durch das Matschfeld zu kämpfen. Bis zur letzten Runde, als plötzlich das Pech zuschlug: Jörg stürzte und verletzte sich dabei. Ich hielt sofort an, fragte, ob er medizinische Hilfe benötigte, aber er winkte ab und bat mich, weiterzufahren. Also setzte ich meine Fahrt fort, mit dem Ziel, das Rennen sicher und erfolgreich zu beenden.

Wie die kleinen Kinder spielen wir im Schlamm !!!

Platz 2 – Ein überraschendes Ergebnis

Am Ende des Rennens konnte ich tatsächlich den zweiten Platz in der Big Twins-Serie einfahren – ein Ergebnis, das ich zu Beginn nicht für möglich gehalten hätte. Besonders freut mich, dass ich nun den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Serie belege. Natürlich hoffe ich, dass Jörg keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten hat, und wünsche ihm eine schnelle Genesung, sodass wir uns beim nächsten Rennen, zum Beispiel in Goldbach, wieder messen können.

Chris Gundermann, der das gesamte Rennen dominierte, hat uns wieder einmal eine ganze Runde abgenommen. Dieser Typ ist einfach nicht zu fassen! Aber das hat er sich absolut verdient, und jeder weiß, dass er ganz oben auf dem Podium gehört.

Bernd Ruttmann auf Honda bei der GCC

Ein großes Dankeschön an den MSC Schwabhausen

Abschließend möchte ich dem MSC Schwabhausen und allen Helfern ein riesiges Dankeschön aussprechen. Trotz der extrem schwierigen Wetterbedingungen haben sie das Rennen möglich gemacht und uns ein unvergessliches Wochenende beschert. Ihr Engagement, ihre Kreativität und ihr unermüdlicher Einsatz sind der Grundstein des Erfolgs dieser Veranstaltung. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.

Manuel Schad auf SWT-SPORTS BMW GS

Zur Bedeutung des MSC Schwabhausen und der GCC

Der MSC Schwabhausen ist ein Verein mit langer Tradition im Thüringer Motorsport und zählt zu den wichtigsten Ausrichtern von Cross Country-Rennen in der Region. Der Verein steht nicht nur für spannende Rennen, sondern auch für eine starke Gemeinschaft von Fahrern, Helfern und Fans. Die German Cross Country (GCC)-Meisterschaft ist eine der bekanntesten deutschen Rennserien im Bereich des Offroad-Motorsports. Die Rennen sind für ihre anspruchsvollen, schwierigen Strecken bekannt, bei denen die Fahrer nicht nur gegen ihre Gegner, sondern auch gegen die extremen Herausforderungen der Natur kämpfen. Hier geht es um Ausdauer, Technik und den unbändigen Willen, sich immer wieder neu zu beweisen.

Der Boxer im Einsatz beim GCC Race

Bis zum nächsten Rennen!

Ich freue mich schon auf die kommenden Herausforderungen und den weiteren Kampf um die vorderen Plätze. Jeder Lauf ist eine neue Chance, sich zu verbessern und zu wachsen – sowohl als Fahrer als auch als Mensch.

Das Podium der BIG TWINS beim GCC Schwabhausen


Dienstag, 3. Juni 2025

GCC Schefflenz 2025 – Schlamm, Twins und ein harter Kampf ums Podium

Am  24. / 25.05.2025 war es wieder soweit: Die German Cross Country Series (GCC) machte Station in Schefflenz – ein traditionsreicher Ort im deutschen Offroad-Kalender. Wir waren mit unseren schweren Zweizylinder-Enduros in der Big Twins-Klasse am Start. Was als vielversprechender Renntag begann, entwickelte sich durch die Wetterkapriolen über Nacht zu einem der härtesten Läufe der Saison.

Manuel Schad auf dem SWT-SPORTS Boxer
Manuel Schad mit dem WellnessBoxer

Von Staub zu Schlamm – ein Wetterumschwung mit Folgen

Die Anreise verlief entspannt. Die Strecke zeigte sich in bestem Zustand: staubtrocken, frisch geschoben, alles wirkte ideal vorbereitet. Doch was tagsüber noch wie ein staubiges Enduro-Paradies aussah, verwandelte sich in der Nacht durch ergiebigen Regen in eine rutschige Herausforderung. Der harte Lehmboden wurde binnen Stunden zur Schlammrinne – aus einem schnellen Lauf wurde ein Kampf um Traktion, Balance und Durchhaltevermögen.

Bereits am Start zeigte sich das Ausmaß: Eine komplette Klasse blieb fast geschlossen am berüchtigten Startberg hängen. Die Streckenposten mussten improvisieren, um das Rennen überhaupt am Laufen zu halten.

Der SWT-SPORTS EnduroBoxer im Einsatz
Manuel Schad auf dem BMW Boxer

Stark unterwegs mit der SWT – und im Duell mit der Ducati

Ich konnte mich mit meiner SWT gerade noch rechtzeitig aus dem Pulk befreien – zusammen mit Chris Gundermann auf seiner Husqvarna Norden 901, der ebenfalls zügig nach vorn kam. Doch schon wenige Kurven später war der schnelle Thüringer auf und davon. Die Leistung, mit der Chris sich durch den Schlamm wühlte, war schlicht beeindruckend.

Manuel Schad beim Start der BIG TWINS
Beim Start macht Manu noch ein gutes Bild!

Für mich entwickelte sich stattdessen ein intensiver Zweikampf mit Gerhard Reinfelder auf seiner Ducati. Über weite Strecken des Rennens lagen wir Rad an Rad, wechselten mehrfach die Position. Am Ende hatte er das bessere Ende für sich: Mit nur vier Sekunden Vorsprung sicherte sich Gerhard den zweiten Platz – ich konnte mit einem guten dritten Rang auf das Podium fahren.

Chris Gundermann auf Husqvarna Norden
Chris Gundermann zieht sauber davon !!!

Chris Gundermann – beeindruckender Ritt auf der Norden 901

Ein paar Worte müssen an dieser Stelle über Chris Gundermann gesagt werden. Dass man mit einer Husqvarna Norden 901, einem eher reisetauglichen Zweizylinder-Bike, im tiefen Matsch so souverän unterwegs sein kann, hätte wohl kaum jemand gedacht. Doch Chris zeigte eindrucksvoll, was mit einer sauberen Fahrtechnik, präziser Linienwahl und mentaler Stärke möglich ist.


Bereits nach dem Start war er wie entfesselt unterwegs – sauber, schnell, kontrolliert. Für mich war er der heimliche Star des Wochenendes. Dabei blieb er im Fahrerlager wie man ihn kennt: freundlich, hilfsbereit und mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Ein echter Sportsmann durch und durch.

Lob an die Organisation

Trotz der schwierigen Bedingungen gebührt dem Veranstalter ein großes Kompliment. Die Strecke war – auch im schlammigen Zustand – absolut fahrbar und fair gesteckt. Besonders beeindruckend war, wie schnell auf die veränderten Bedingungen reagiert wurde. Auch das Fahrerlager war bestens organisiert, selbst bei knapp 800 Startern lief alles reibungslos. Das zeigt, wie eingespielt das GCC-Team mittlerweile ist.

Christian Lenz auf seinem KettenBoxer
Christian Lenz mit dem KettenBoxer

Fazit

Schefflenz 2025 wird mir in Erinnerung bleiben – nicht wegen der Platzierung allein, sondern wegen der Herausforderung, die diese Veranstaltung darstellte. Es war ein Rennen, das uns als Fahrer alles abverlangte: Technik, Kraft, Nervenstärke. Dass am Ende trotzdem so viel sportlicher Spirit und Fairness in der Luft lagen, zeigt, warum wir diesen Sport lieben.

Bis zum nächsten Lauf – mit schlammigen Reifen und einem breiten Grinsen im Gesicht!


Weitere Bilder vom GCC Lauf in Schefflenz